Geografie

Ischia ist die grösste Insel im Golf von Neapel und die Hauptinsel der Phlegräischen Inseln.

Die höchste Erhebung ist der Monte Epomeo mit 789 m.

Die Insel hat 62.000 Einwohner und ist in sechs Gemeinden aufgeteilt: Ischia (mit den Ortsteilen Porto und Ponte), Casamicciola Terme, Lacco Ameno, Forio, Serrara Fontana und Barano.

Ischia Porto ist der wirtschaftliche Mittelpunkt der Insel, da hier auch der wesentliche Fährverkehr zwischen der Insel und dem Festland abgewickelt wird und Forio das kulturelle Zentrum.

Die Fläche Ischias beträgt ca. 46,4 km². Der Inselumfang liegt bei ca. 34 km.

Durch den vulkanischen Ursprung der Insel ist ein hoher Artenreichtum vorhanden. Fast überall sind Eidechsen und Geckos anzutreffen. Zahlreiche Schmetterlings- und andere Insektenarten lassen sich beobachten.

Der Norden der Insel ist dichter bewachsen, und durch das Klima bedingt wachsen viele Kulturpflanzen sehr gut (Wein, Tomaten, Zitronen, Feigen, Granatäpfel, Datteln). Die Insel wird intensiv bis in steile Regionen bewirtschaftet.

An der Südküste befindet sich die Perle Ischias: S. ANGELO, wo das Hotel Casa Sofia oberhalb vom Meer liegt. Ein altes Fischerdorf – der einzige Ort der Insel ohne Autoverkehr. Eine Oase der Ruhe und ein von internationalem Publikum gern frequentierter Ort mit 600 Einwohnern – ein Geheimtipp für Individualisten.

Geschichte

Inselwunder Ischia – gestern und heute

Vor etwa 30 Millionen Jahren brach aus der um die 1000 Grad heissen Magmaschicht, auf der noch heute der ganze Golf von Neapel schwimmt, eine gewaltige Masse glühender Lava durch das Meer nach oben. Die Insel mit den vielen Namen- ARIMA, PITHEKOUSSAI, AENARIA, ISCLA, ISCHIA – wurde in tausendjährigen Wehen geboren. Es gab immer wieder Erdbeben, Erdrutsche, Vulkanausbrüche,Spaltungen und Lavaströme, die das Bild der Insel modellierten. Ischia besteht nur aus Eruptivgestein der verschiedensten Härten und Farbschattierungen zwischen schwarz, braun, grün und gelb. Den gelben Tuff kann man mit einer Gabel zerkratzen, die schwere Lava dagegen kaum mit einer Hacke in Stücke schlagen. Die schwefeligen Dämpfe des Untergrundes des glühenden Magma brechen vieleorts durch die Gesteinkrusten. Wo unterirdisch Wasser in die Feueradern eintritt, wird es erhitzt und durch heisse Fontänen ins Freie geschossen. Die Insel sinkt fast gleichmässig Jahr für Jahr um ein paar Millimeter ins Meer und damit ins Magma zurück. Reste griechischer Ansiedlungen wurde in 6 Meter Tiefe auf dem Meeresgrund nahe der Küste entdeckt.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Besonders sehenswert ist das Castello Aragonese in Ischia Ponte. Die auf einem Felsen – knapp vor der Küste – liegende Festung ist in verschiedener Hinsicht sehenswert. Zum einen wurde auf dem Felsen ein wunderschöner Garten mit Olivenbäumen, Oleander, Kakteen, Palmen und vielen weiteren Pflanzen angelegt, zum anderen ist der historische Hintergrund sehr interessant. Die Festung, die heute im Privatbesitz ist und besichtigt werden kann, wurde seit dem 12. Jahrhundert von vielen Eroberern eingenommen und besetzt. Im Mittelalter wohnten zu Spitzenzeiten 1890 Familien sowie Nonnen, Priester und Fürsten auf dem Felsen. So sehenswert wie makaber ist die Nonnengruft. Hier wurden in einem kleinen Gewölbe entlang der Wände gemauerte Sessel errichtet. Diese hatten in der Sitzfläche eine Öffnung. Verstarb nun eine Nonne, wurde der Leichnam auf einen solchen Sessel gesetzt und verweste in dieser Haltung. Die dabei entweichenden Körperflüssigkeiten flossen durch die Öffnung in der Sitzfläche und tropften in ein spezielles Gefäß, welches unter dem Sessel platziert wurde. War der Leichnam vollständig skelettiert, wurde dieser in einen besonderen Knochenraum gebracht. Problematisch an dieser ganzen Sache war, dass die lebenden Nonnen täglich mehrere Stunden in dieser Gruft zum Meditieren über den Tod verbrachten. Durch die schlechte Luft und das teilweise vergiftete Klima in der Nonnengruft verstarben viele Nonnen frühzeitig.

Nicht zu verpassen ist ein Ausflug in das Archeologische Museum in Lacco Ameno, info unter: http://pithecusae.it In der Ausstellung befindet sich auch der berühmte „Nestorbecher“, mit der ältesten bekannten Inschrift in griechischer Schrift.

In jeder Inselortschaft gibt es sehr ansehnlich Kirchen: z.B die Seefahrerkirche Soccorso in Forio oder die Santa Restituta in Lacco Ameno, unter der es noch weitere Ausgrabungen zu bestaunen gibt. Sant Angelo feiert seinen Erzengel Michele am 29. September mit einer Prozession sowohl auf dem Land als auch auf dem Meer. Zum Abschluss gibt es ein aussergewoehnliches Feuerwerk-Spektakel.

La Mortella, info unter: http://www.lamortella.org für Pflanzenliebhaber ein grosser botanischer Garten, Konzerte klassischer Musik.

Das besondere Licht und die inspirierende Umgebung begeistert nicht nur Hobbymaler. Hier einige beruehmte Maler, deren Werke von der Insel zu bewundern sind:

  • Karl Schneider (1908-1994)
  • Ernst Bursche (1907-1989)
  • Hugo Kissling (1910)
  • Hans-Peter Kirchpfenning (1928-1996)
  • Ulrich Neujahr (1898-1977)
  • Werner Held
  • Thomas Niederreuther (1909-1989)
  • Albert Ferenz
  • Otto Niesmann
  • Arkady Kusmin
  • Wernhera Sertürner

Auch was Filme betrifft ist Ischia weltberühmt: Auf Ischia spielt die bekannte Filmkomödie Avanti, Avanti aus dem Jahr 1972 von Billy Wilder, die ein folkloristisches Bild der Insel zu Beginn der 70er Jahre des 20. Jahrhunderts zeichnet.

In weiteren Filmen diente Ischia als Drehort und Kulisse.

1952 Der rote Korsar (The Crimson Pirate, USA)

1957 spielte Romy Schneider in Scampolo eine naive junge Frau, die dem großen Architekten Signore Costa den Kopf verdreht.

1959 wurde der Film Nur die Sonne war Zeuge (Plein Soleil, F/I) mit Alain Delon in der Hauptrolle zum großen Teil auf Ischia gedreht. Ischia repräsentiert dabei den fiktiven Ort Mongibello. Auch das Remake Der talentierte Mr. Ripley (The Talented Mr. Ripley, USA 1999) wurde auf Ischia gedreht.

1961 Freddy und der Millionär, eine deutsch/italienische Filmkomödie mit Freddy Quinn und Heinz Erhardt.

1963 dann Cleopatra mit Liz Taylor und Richard Burton. In diesen Filmen wurde vor allem das Castello als historische Kulisse genutzt.

1966 dient St. Angelo, im Süden der Insel gelegen, als Kulisse für Szenen des fiktiven Küstenortes „Sevalio“ in dem Film Jagt den Fuchs! (Caccia alla volpe, F/GB/I) mit Peter Sellers und Britt Ekland.

Bücher mit dem Thema Ischia

  • Eva Maria Arnold: Ischia – Insel des Glücks
  • Christine Brückner: Letztes Jahr auf Ischia´
  • Truman Capote: Ischia (Reiseerzählung)
  • Erri DeLuca: Das Meer der Erinnerung
  • Edgar Kupfer-Koberwitz: Ischia, die vergessene Insel
  • Evelyna Larossa: Ischia – Die Feriengäste und ich, Diesmal muß es Ischia sein! – geschrieben aus der Sicht einer Reiseleiterin
  • Maria Werthammer: Mein Ischia
  • Hans Dieter Eheim: Der Ginsterberg, Leben in Sant’Angelo d’Ischia
  • Paul Buchner: „Gast auf Ischia“